Logistikimmobilien: Kasernen, Zechen & Co. im Fokus. Mangels freier Flächen konzentrieren sich Bauwillige vermehrt auf Konversionsprojekte.

20.09.2013
Beschreibung

Weil es in Deutschland immer schwieriger wird, an große Grünflächen zur Errichtung von neuen Lagern zu kommen, konzentrieren sich Bauwillige vermehrt auf ehemalige Kasernen und brach liegende Industriestandorte, um dort Anlagen zu errichten. Uwe Veres-Homm, Logistikimmobilienspezialist bei der Nürnberger Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services, betont gegenüber LOGISTIK HEUTE, dass die Lage besonders in Ballungsräumen und sogenannten Hot-Spots immer schwieriger werde. „Je erfolgreicher eine Region wirtschaftlich ist, desto knapper werden Flächen in guten Lagen“, sagt Veres-Homm. Deshalb seien Immobilien-Entwickler speziell in prosperierenden Regionen auf der Suche, nach ehemaligen Militäranlagen oder alten Industrieanlagen, um dort sogenannte Konversionsprojekte zu starten.

Der Entwickler Goodman hat ausgerechnet, dass in Deutschland bereits 30 Prozent der Goodman-Projekte auf revitalisierten Brachen errichtet wurden, nur noch 70 Prozent auf der grünen Wiese. Auch andere Developer wie etwa Gazeley, ProLogis oder Nextparx machen sich über das Thema intensiv Gedanken. Experten zufolge wird sich die Lage noch verschärfen. Denn die Bundesregierung will die Versiegelung grüner Wiesen weiter begrenzen. Der Plan: Ab 2030 sollen statt der heute üblichen 100 Hektar, die pro Tag hierzulande versiegelt werden, nur noch 30 Hektar möglich sein.

Selbst wenn Entwickler brach liegende Anlagen gefunden haben, kommen auf sie weitere Herausforderungen zu. Hohe Kosten verursachen beispielsweise die Dekontaminierung der Böden oder aufwändige Abrissarbeiten. „Die Kostenschwelle liegt je nach Standort bei 100 bis 250 Euro pro Quadratmeter“, sagt Kuno Neumeier, Chef des Münchner Logistikimmobilienspezialisten Logivest. Wenn die Kosten für den Abriss und die Revitalisierung der Fläche diese Grenze überschreiten, sei das Grundstück in der Regel für Logistikzentren nicht rentabel.

Informationsquelle: logistik-heute.de